Dem Leben trotzen
Nichts bleibt, wie es ist. Das ist doch schon einmal etwas, auf das man sich verlassen kann.
Ich bin ja ein Mensch, der gerne neue Sachen anfängt, etwas startet, ausprobiert.
Mir fehlt eher die Puste, um das lange Spiel zu spielen - aber auch das ist in Bearbeitung :-)
Deshalb heute ein Loblied auf das Neue. Neue Zeiten brechen anscheinend an, der Sommer wagt sich aus der Deckung und ich habe gerde ein neues Tagebuch angefangen.
Ich liebe es, ein neues Buch aufzuschlagen, ein neues Kapitel anzufangen.
Manchmal schlagen wir auch im Leben -ungewollt - neue Kapitel auf oder sind richtig dazu gezwungen, weiterzugehen und weiterzuleben. Manchmal ist das Leben so traurig und ungerecht und blöd.
Neulich habe ich den alten Begriff “dem Leben trotzen” gelesen und er ist hängen geblieben in meinen Gedanken. Es klingt nach Stärke, Mut und auch Zorn.
Wir können uns nicht schützen vor den widrigen Umständen und Herausforderungen, die das Leben uns so zuspielt. Wir können nur annehmen - im Kleinen wie im Großen.
Und ich kann mich im Neuen üben. Das Neue willkommen heißen, offen sein und neugierig bleiben.
Vielleicht bin ich dann gewappneter, wenn ich nicht immer meine Ruhe will, sondern mich einlasse auf die Jugend und ihren Gerechtigkeitssinn, auf neue technische Möglichkeiten, auf verstörende moderne Ideen und Lebensstile.
Neulich waren wir spazieren und vor uns lief ein Paar, das sich die Dreadlocks zusammenfilzt (das ist jetzt sicher nicht der Fachbegriff) haben - unzertrennlich quasi. Meine Reaktion war natürlich Kopfschütteln und nach Luft schnappen. Aber inzwischen denke ich: “Nicht mein Ding, aber irgendwie auch cool!”
Im Grunde hätte ich sie gerne nach dem Wie und Warum gefragt, stattdessen war ich mit Kopfschütteln beschäftigt. Schade!
Ich glaube, wenn mich Neues nicht mehr interessiert und ich nichts mehr lernen will, bin ich verloren.
Heute werde ich noch an meiner Töpferscheibe üben, was richtig schwer ist.
Dann werde ich noch lernen, mein Mikro mit Lap-Top und Handy zu verbinden, wozu ich mir jetzt Hilfe geholt habe.
Und dann genieße ich den Sommer und die Blumen, die mich jedes Jahr aus Neue beglücken, verblüffen und sprachlos machen und freue mich über die neuen Zeiten, die kommen.
Mögest Du glücklich sein
Mögen alle Wesen glücklich sein