Haste nicht so durch Deine Erfahrungen
und Umstände, die das größte Potential haben, Dich zu verändern!"
Dieser Satz von Elizabeth Gilbert (Autorin von”eat-pray-love”)beschäftigt mich immer wieder und schon seit Tagen. Wie oft passiert es mir, daß ich versuche, Unangenehmes wegzudrängen oder Schönes nicht richtig zu würdigen und auszukosten? Viele Erfahrungen gehen so unter oder können sich in ihrer Wirkung nicht entfalten. Schade, das Leben wird noch reicher und erfüllter, wenn ich nicht so haste.
Gerade durchleben wir alle eine sehr ernste Zeit. Mir ist das Lachen irgendwie vergangen. Ich bin genervt. Auch wenn mein Verstand mir sagt, dass es mir doch gut geht. Ich bin noch gesund und alle meine Lieben ebenfalls, meine Arbeit ist sicher und ich lebe in dem besten Land der Erde, in einer Demokratie.
Hinter meiner Genervtheit steht Traurigkeit und Angst. Ich könnte weinen, wenn ich das Elend mancher Menschen angesichts der Krise sehe, die Einsamkeit, die sich für viele verschärft. Oder die Jugendlichen, die sich nicht mehr treffen können. Ich trauere der alten Zeit, meinem alten unbefangenen Leben und Reisen nach, das wir letztes Jahr noch hatten. Hätte gerne eine Klagemauer, einen Ort der Trauer und des Klagens, ohne dieses Gefühl einfach zu verdrängen oder als Genervtheit und Wut auszuleben.
Gerade ist mein vorherrschendes Gefühl die Ratlosigkeit. Meistens gelingt es mir, guten Mutes zu sein, Zuversicht zu verbreiten oder Mut zu machen. Aber gerade? Fehlanzeige! Mir fällt auch nichts ein und manche Situationen sind aussichtslos und einfach besch…
An sich kann ich es nur spirituell lösen, um mal einen großen Begriff zu bemühen. Ich kann nur üben, in m ich zu gehen und in mir neue Kraft zu finden. Gerade jetzt, wo sich alles nach Leben, nach Party, nach lauter MUsik und Feiern sehnt. Ich habe nur oder immerhin mich und trotz allem die Stille und Ruhe, auch wenn sie erzwungen ist.
Wenn ich in die Stille gehe - zumindest ab und zu - habe ich mehr vom Leben. Ich kann Erfahrungen als meine Lebensschätze begreifen, die mich wachsen lassen. Ich kann hier die Trauer irgendwann überwinden. In der Stille kann ich an meiner Weisheit feilen. So setzen sich negative Erlebnisse, Reibereien und was es sonst so alles so gibt, nicht in meinem System fest. Mit Yoga schaffe ich mir den Raum für die Stille und das Innehalten, das berühmte Nachspüren. Ich bewege mich sanft und liebevoll und schaffe wieder Raum in mir zum Durchatmen. In Momenten der Achtsamkeit und der tiefen Entspannung schöpfe ich Kraft aus mir und tanke auf. Die Stille ist immer ein guter Ort.
Was ist gerade Dein Gefühl? Was nervt Dich am meisten?
Mögest Du glücklich sein
Mögen alle Wesen glücklich sein!