Traurig sein und trauern

Am Sonntag war Volkstrauertag. In einem Interview wurde vrogeschlagen, diesen Tag abzuschaffen, da so ein Feiertag nicht mehr zeitgemäß sei…
Als ob die Menschen nicht mehr sterben und uns der Verlust verzweifeln lässt. Ich habe mich am Sonntag still hingesetzt, eine Kerze angezündet und an alle gedacht, die schon gegangen sind. Es sind so viele und es sind zu viel junge Menschen darunter, Freunde in meinem Alter, Bekannte und Mütter, die ich gekannt habe.
Die Trauer hört nie auf, sie verändert sich höchstens oder tritt ab und zu zurück. Wir haben die Erinnerungen an die verlorenen Menschen und es ist wichtig, diese zu hegen wie einen Schatz. Und deshalb ist es gut, sich am Trauertag hinzusetzen, innezuhalten und zu gedenken - vielleicht sogar mit einem Lächeln unter Tränen.

Auf das Herbstgedicht von Kästner habe ich eine Gedicht-Antwort erhalten mit einr der schönsten Gedichte, das ich kenne:

Herbst

Die Blätter fallen,

fallen wie von weit.

Als welkten in den Himmeln ferne Gärten.

Sie fallen

mit verneinender Gebärde.

Und in den Nächten

fällt die schwere Erde

Aus allen Sternen in die Einsamkeit.


Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.

Und sieh dir andre an, es ist in allen.

Und doch ist

Einer,

welcher dieses Fallen,

unendlich sanft

in seinen Händen hält.

Rainer Marie Rilke

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Das kann ich mir nicht erlauben

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Herbst auf der ganzen Linie