Neinsagen tut so gut
Hast Du gewußt, dass die Fähigkeit oder Unfähigkeit, Nein zu sagen, als Indikator für Stress gilt?
Einfach ausgedrückt: Bin ich entspannt und ruhe in mir, kann ich leichter Nein sagen.
Bin ich sowieso angespannt, erscheint es mir oft einfacher, eine Aufgabe zu übernehmen als den Moment (nicht immer angenehm) durchzustehen und ein freundliches Nein zu sagen, den Kopf zu schütteln.
Welche Gründe gibt es denn für ein Ja?
Mein Ego ist geschmeichelt, dass man mich fragt für einen Auftrag, eine Aufgabe, ein Projekt.
Es tut ja auch gut, wenn ich gefragt bin. Das ist bei mir oft der Grund gewesen..
Ich bin der Meinung, dass nur ich das kann.
”Wenn man nicht alles selber macht, klappt es einfach nicht so richtig”
Hier stelle ich doch ein etwas überhöhtes Selbstwertgefühl in mir fest. Ich muss ja nur mal abwägen: Auf der einen Seite richtig viel Arbeit und auf der anderen Seite gibt sich dann jemand anders Mühe und macht es sicher auch nicht schlecht. Und ich habe nicht viel damit zu tun. Ist doch eigentlich besser.
Ich habe nicht den Mut, Nein zu sagen.
Verbinde ich vielleicht Anerkennung und Lob der Anderen mit meinem Selbstwertgefühl?
Bin ich nicht mehr so beliebt, wenn ich Nein sage? Dann ist die Anerkennung sowieso nichts wert…
Wenn ich Nein sage, denken alle, dass ich meine Zeit nicht optimal managen kann.
ist doch egal, was die anderen denken. Ich kann auf jeden Fall meine Zeit so managen, dass ich Freizeit habe. Das ist doch optimales Zeitmanagement.
Neinsagen genießen
Letztes Jahr vor Weihnachten kam noch eine Anfrage für einen Text bei mir herein. Mein erster Impuls war natürlich Freude über das Geld und auch darüber, dass ich angefragt wurde. Es war aber so, dass der Auftrag mit einer kurzen Frist verbunden war, ich wäre also die ganze Woche vor Weihnachten beschäftigt gewesen, noch dazu der Weihnachtstrubel in der Buchhandlung. Ich habe also abgesagt und war in der folgenden Woche so froh darüber.
Dasselbe ist mir mit einer Frage für ein Teammeeting passiert, das sich dann als doch nicht so dringend herausgestellt hatte. Auch da war ich gleich am Hin und Her-Schieben meiner Termin mit dem Implus, dies möglich zu machen. Während der besagten Woche vor Weihnachten dachte ich auch mehrmal daran, dass dieses Treffen einfach zu viel gewesen wäre.
Not-To-Do-Liste
Erstelle einmal eine Liste mit allen Dingen, auf die Du keine Lust hast und auf die Du verzichten könntest.
Und wenn wir nicht so viel machen und “hetzen und wetzen” , wie Lotta aus Bullerbü sagt, dann haben wir einfach mehr Zeit für Dinge, die wir lieben, für die Arbeiten und Tätigkeiten, die wir gerne machen und die uns weiterbringen.
Innehalten
Es läuft doch immer wieder darauf hinaus, dass wir Dinge machen, ohne kurz innezuhalten. Zusagen leisten, ohne wirklich zu überlegt haben, ob das alles passt oder Versprechen abgeben, die wir nicht einhalten können.
Bei Freiberuflern kommt dann noch dazu, wass wir uns natürlich über Aufträge freuen. Gerade für uns ist es wichtig, vor einer Zusage zweimal zu überlegen, ob der Auftrag stimmt, die Bezahlung, der Inhalt, die Kooperationspartner.
Also überlege immer wieder
Will ich das machen, was ich gerade mache? Passt mir alles?
Du bist die Hauptperson!