Gegenwind im Cotentin

Gerade bin ich in der Normandie im Cotentin, meinem absoluten Traumort.
Heute stürmt es wild.
Wenn ich am Strand entlanglaufe, laufe ich entweder im Gegenwind oder mit dem Wind.
Wenn ich Gegenwind habe, laufe ich automatisch schneller, ich strenge mich an, lege mich so richtig in den Wind, ins Zeug, es ist laut, der Wind füllt mich aus und beschäftigt mich, der Blick ist nach unten gerichtet.
Laufe ich zurück und habe Rückenwind, werde ich langsamer, fast schlendere ich gemütlich vor mich hin, es ist ruhiger, fast still. Ich kann wieder den Blick schweifen lassen bis zum Horizont, Lebensfreude kommt auf.

Also: Bei Gegenwind einfach umdrehen, ich kann ja auch mal rückwärts durch stürmische Zeiten laufen oder stehenbleiben.


Mein Traumort

Und hier noch ein Werbeblock für meine Seelengegend, das Cotentin
Wer Ruhe sucht, lange einsame Strände, Wind und Wetter bezahlbare Unterkünfte mit Meeresblick und am Strand, dem lege ich das Cotentin ans Herz. Es ist die Halbinsel der Normandie oben im Norden. Hier ist nicht mehr viel los - nur viel Natur und Einsamkeit, die Strassen sind leer. Es gibt keine Hotelburgen, die Hotels an sich sind eher rar gestreut. Es gibt hier keinen Trubel.
Wir sind nun schon das fünfte Mal an den Landungsstränden des D-Day bei Quineville, einer sehr geschichtsträchtigen Gegend. Beim ersten Mal waren wir beim 50-jährigen Gedanktag hier und mir war etwas mulmig zumute als Deutsche. Zu Unrecht: Wir wurden gleich zu einem Fest eingeladen mit den Worten: “Wir feiern ja das Ende des Krieges!”

Jetzt im August blühen die Hortensien in einer Pracht und Fülle, dass ich die ganze Zeit für Fotos anhalten muss. Ich liebe diese normannsichen Häuser mit ihren dicken grauen Mauern, die so stark aussehen - vor allem bei Sturm.
Ich liebe das Meer hier, weil es gefühlt mir gehört.
Wer etwas mehr Trubel will, macht einfach einen Tagesausflug an die andere Seite der Halbinsel

Wir als Vegetarier*innen müssen in Frankreich auch gar nicht essen gehen, weil die französische Küche das Prinzip “vegetarisch” nicht so richtig versteht.
Doch auch hier ändert sich etwas: in Avranches gibt es ein Lokal mit einem vegetarischen Menü. So schlendere ich über einen der Märkte hier, kaufe guten Käse, frisches, warmes Baguette ein und freue mich über sensationelle Melonen für daheim.

So vergehen zwei Wochen mit Nichtstun, Lesen, Spielen, Dösen und vielen Spaziergängen am Strand. Es tut so gut. Und jedes Mal sagen wir, dass dies wahrscheinlich der letzte Urlaub in der Normandie ist und wirklich jedes Mal stöbern wir schon vor Ort nach einer Unterkunft hier in dieser Gegend. Und dann kommen wir bei der Recherche jedes Mal zur der Überzeugung, dass wir die perfekte Unterkunft gefunden haben und schauen, ob sie an Silvester noch frei ist. Oje, das ist wohl das Alter….


Also wer Reisetipps für das Cotentin sucht: meldet Euch gerne bei mir.

Blick von der Terrasse aus
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Ich bin doch schon perfekt

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Mir reicht’s