Ich bin doch schon perfekt

Eigentlich feile ich immer an meinem Alltag herum, an meinen Gewohnheiten, formuliere Ziele, arbeite an mir und meinem Mindset. Alle diese Selbstoptimierungsstrategien nerven mich! Vielleicht habe ich zu viele der Ratgeber gelesen :-)
Ich habe jetzt auch aufgehört, meine Läufe zu tracken, meine Arbeitszeiten genau zu dokumentieren, immer effektiv und unter Druck zu arbeiten. Ich bin kein zu optimierendes Wesen! Ein Blick in all diese Erfolgs-Ratgeber suggeriert noch dazu, dass alles möglich ist mit der richtigen Methode, dem perfekten Mindest und dem Willen zum Erfolg.
Meiner Meinung nach eine große Lüge und eine verbreitete Illusion von priviligierten Menschen, die oft auch einfach Glück hatten.
Natürlich bin ich engagiert, hänge mich rein und gebe meistens alles für ein Projekt oder ein Vorhaben.

Was oft bei mir untergeht:
Ich bin schon perfekt. Es hat ja seinen Sinne, dass ich so bin, wie ich bin und Du so bist, wie Du bist.
Klar, es gibt immer was zu tun auf der Baustelle Leben: Ich könnte mal die Wäsche immer gleich aufhängen und die Socken zusammengeclippt in die Wäsche tun. Ich könnte wirklich jeden Morgen als erstes eine Runde drehen oder sogar laufen. Ich könnte mir abgewöhnen, anderen ins Wort zu fallen oder ungefragt Ratschläge zu erteilen. Ich könnte immer gleich alles erledigen, die Steuer fristgerecht abgeben…
Könnte, hätte, Fahrradkette…

Während ich das schreibe, stelle ich fest, dass das, was verbessert wreden könnte, alles nicht gravierend ist. Ich kann natürlich an mir arbeiten und das mache ich auch gerne, aber eben entspannt. Ich gebe alles, und den Rest lasse ich mir schenken.
Heimkommen
Im Yoga geht es einfach nur darum, ein besserer Mensch zu werden, so viel gutes Karma wie möglich zusammenzutragen. Im Yoga gehen wir auch davon aus, dass wir alle schon perfekt sind.
Ich habe nur die Aufgabe, bei mir zu sein, zu mir zu kommen. Stell Dir doch mal vor, alle sind bei sich und sorgen für sich selbst. Dann wäre für alle gut gesorgt.
Yoga ist ein gutes Fahrzeug oder Hilfmittel auf der Reise zu mir - im Großen wie im Kleinen.
Ich kann zum Beispiel meinen Atem immer nehmen, um mich zu spüren, zu mir zu kommen.
Ein kleiner Moment für mich allein tut so gut!

Mögest Du glücklich sein!
Mögen alle Wesen glücklich sein!

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